Markt Wartenberg und Stadtwerke Dorfen gehen die nächsten Schritte zum Ausbau des Wärmenetzes Wartenberg.
Nach der Zustimmung des Wartenberger Gemeinderates und des Dorfener Stadtrates werden jetzt die nächsten Schritte zum Ausbau der umweltfreundlichen Wärmeversorgung gegangen. Grundlage für die Planung des Wärmenetzes ist weiterhin das in der Bürgerversammlung Wartenberg vom 01.06.2022 vorgestellte Quartierskonzept. Die Wärmeerzeugung soll zunächst über den Einsatz von Biomasse erfolgen. Im zweiten Schritt ist zusätzlich die Errichtung von Wärmeerzeugungsanlagen über Solarthermie und mittels Wärmepumpe angedacht.
Ein möglicher Standort für die Heizzentrale wäre an der Zustorfer Straße. Die Wärmeleitung könnte dann weiter geführt werden Richtung Schule und dann in der Thenner Straße fortgeführt werden. Im ersten Schritt soll das Ausbaugebiet etwa 17 Gebäude umfassen und westlich der Strogen dann Zug um Zug erweitert. „Es ist unser gemeinsames Ziel, von Beginn an wirtschaftlich zu sein. Nur so kann ein schrittweiser Ausbau der Wärmeversorgung in Richtung Umsetzung des Quartierskonzeptes gelingen“, erläutert Klaus Steiner, Geschäftsführer der Stadtwerke Dorfen. Der voraussichtliche Wärmebedarf der im ersten Schritt zu versorgenden Immobilien liegt bei etwa 3,2 Millionen Kilowattstunden. Die Investitionen in die Heizzentrale und das Wärmenetz betragen nach ersten Schätzungen rd. 4 Mio.€. Nach Abzug von Fördermitteln und Baukostenzuschüssen verbleibt ein Finanzierungsbedarf von 2,1 Mio.€.
Die Planung, der Bau und der Betrieb der Wärmeversorgung soll durch eine noch zu gründende Gesellschaft erfolgen, an der die Gemeinde Wartenberg zu 51% und die Stadtwerke Dorfen zu 49% beteiligt sind. Beide Partner bringen jeweils ein Eigenkapital von 300 T€ auf, so dass der durch Kredite zu finanzierende Mittelbedarf bei 1,4 Mio.€ liegt.
„Wir haben uns für die Stadtwerke Dorfen entschieden, weil Dorfen eine langjährige Erfahrung im Aufbau regenerativer Wärmeerzeugung vorweisen kann. Diese Expertise wollen wir jetzt für Wartenberg nutzen“, so der erste Bürgermeister Christian Pröbst. Aus Sicht der Dorfener macht die Kooperation Sinn, weil sich der Energieversorger in personeller Hinsicht so besser aufstellen kann. „Schwarmintelligenz durch interkommunale Kooperation“ ist für Geschäftsführer Steiner das Gebot der Stunde. „Die Energiewelt wird immer komplexer und die Herausforderungen für kleinere Organisationseinheiten werden immer größer“, so die Sicht der Dorfener.
Für die Umsetzung der nächsten Schritte bedarf es jetzt noch der Zustimmung der Rechtsaufsicht des Landratsamtes. Nachdem dann die gemeinsame Gesellschaft gegründet wurde, erfolgt die Beantragung der Fördermittel beim Bundesamt für Ausfuhrkontrolle. Nach Bewilligung der Zuwendungen sollen dann die vergaberechtlich gebotenen Ausschreibungen durchgeführt werden.
Für diejenigen Bürgerinnen und Bürger die Bedenken hinsichtlich Lärm oder Geruchsbelästigung durch die Heizzentrale haben, hält Bürgermeister Pröbst noch ein Schmankerl bereit: „Die Stadtwerke Dorfen haben uns eingeladen, sich einmal das Heizwerk in Rinning anzuschauen und den Betrieb der Anlage Live zu erleben. Dieses Angebot nehmen wir gerne an.“
Dorfen, 26.10.2023; Klaus Steiner
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