Orgel-Konzert

  • 26 Oktober 2016

Festliches Orgelkonzert von Angelika Sutor

Die renommierte Freisinger Kirchenmusikerin und langjährige Domorganistin Angelika Sutor, geb. Reindl, hat aus Anlass der 1250-Jahr-Feier ein Kirchenkonzert für uns gegeben.

Sie ist in Langenpreising aufgewachsen. Von 1988 bis 1994 studierte sie an der Musikhochschule München Katholische Kirchenmusik und erwarb das Konzertdiplom im Fach Orgel. Schon während ihrer Ausbildung war sie bei uns Organistin und Chorleiterin. In dieser Funktion oblag ihr 1990 die musikalische Gestaltung des goldenen Priesterjubiläums von Pfarrer Bruno Grzondziel.
Ihre erste Festanstellung erhielt sie 1993 in Maria Himmelfahrt in Buchloe. Seit 1995 ist sie Kirchenmusikerin in der Stadtpfarrkirche St. Georg in Freising, zugleich war sie die letzten zehn Jahre Domorganistin. Ein Höhepunkt ihrer dortigen Tätigkeit war ihr Orgelspiel beim Besuch von Papst Benedikt XVI.
Der Aufbau von Kinder- und Jugendchören ist ein Schwerpunkt ihrer Arbeit.

Frau Sutor gab uns einen Querschnitt durch die Orgelmusikgeschichte, angepasst an die Möglichkeiten der Langenpreisinger Orgel.
1. Arnold Schlick (1460 – 1521) Maria zart
2. Jakob Praetorius (1586 – 1651) Praeambulum ex F
3. Georg Muffat (1653 – 1704) Toccata in d
4. Georg Friedrich Händel (1685 – 1759) Ankunft der Königin von Saba
5. Carl Heinrich Graun (1703 – 1759) Concerto A-Dur
6. Théodore Dubois (1837 – 1924) Toccata G-Dur
7. Sigfrid Karg-Elert (1877 – 1933) Nun danket alle Gott
8. Zsolt Gárdony (*1946) Mozart changes
9. Martin Mans (*1965) Katarina Symfonie

Die etwa 120 Besucher erlebten ein beeindruckendes Konzert und wurden reichlich entlohnt, dass sie sich trotz Neuschnees auf den Weg in die Kirche gemacht hatten. Die geübten Hände von Frau Sutor entlockten unserer Orgel meisterliche Töne, obwohl das Instrument einer Überholung bedarf. Da war es nur folgerichtig, die Spenden in Höhe von 639,31 Euro der Orgelrenovierung zukommen zu lassen.

 

Variante (komplettes Programm)

1. Arnold Schlick (1460 – 1521) Maria zart
Arnold Schlick war Organist, Komponist und Orgelsachverständiger in Heidelberg. Er schrieb die erste Abhandlung über Bau, Stimmung und Spiel von Orgeln. Schlick war blind, jedoch vermutlich nicht von Geburt an.
Die Orgeln dieser Zeit waren noch sehr begrenzt in der Disposition und auch im Tonumfang.

2. Jakob Praetorius (1586 – 1651) Praeambulum ex F
Jakob Praetorius der Jüngere, eigentlich Jacob Schulz, war ein deutscher Organist und Komponist. Sein Großvater Jacob Praetorius der Ältere und sein Vater Hieronymus Praetorius waren Organisten in Hamburg
Langsam gewann das Pedalspiel an Bedeutung.

3. Georg Muffat (1653 – 1704) Toccata in d
Geboren im Elsass, führte Georg Muffats Weg über Paris, Prag und Salzburg nach Passau, wo er als Kapellmeister und Hofmeister der Edelknaben großes Ansehen genoss.
Sehr bekannt sind seine zwölf Orgeltoccaten in allen verschiedenen Kirchentonarten.

4. Georg Friedrich Händel (1685 – 1759) Ankunft der Königin von Saba
Georg Friedrich Händel war ein deutsch-britischer Komponist des Barock. Sein Hauptwerk umfasst 42 Opern und 25 Oratorien, Kirchenmusik für den englischen Hof, Kantaten, zahlreiche Werke für Orchester sowie Kammer- und Klaviermusik. Händel, dessen künstlerisches Schaffen sich auf alle musikalischen Genres seiner Zeit erstreckte, war gleichzeitig als Opernunternehmer tätig. Er gilt als einer der bedeutendsten Musiker der Geschichte.
Die „Ankunft der Königin von Saba“ ist eine Bearbeitung aus dem Oratorium „Salomon“, dessen Uraufführung am 17. März 1749 im Theatre Royal im Londoner Covent Garden stattfand.

5. Carl Heinrich Graun (1703 – 1759) Concerto A-Dur
Der deutsche Komponist und Sänger Carl Heinrich Graun wurde 1740 in Berlin zum Kapellmeister ernannt und nach Italien geschickt, um für die in Berlin zu errichtende Italienische Oper Sänger und Sängerinnen zu gewinnen.
Das Concerto für Orgel entspricht dem damals beliebten Concerto Grosso eines barocken Orchesters, in dem Solo- und Tuttopartien einander gegenübergestellt sind.

6. Théodore Dubois (1837 – 1924) Toccata G-Dur
Geboren an der Marne, studierte Théodore Dubois am Pariser Conservatoire. Er war 1861 Rompreisträger, ab 1855 Organist der Cathédrale Saint-Louis-des-Invalides und wurde 1859 Chordirigent an Ste-Clotilde, während dort César Franck die große Orgel spielte. 1877 bis 1896 wirkte er als Organist an der Madeleine. Ab 1871 war er Harmonielehrer und ab 18986 Direktor des Pariser Konservatoriums.
Seine „Toccata in G-Dur“ lässt schon erahnen, welch großer Orgeltradition sich die Romantik in Frankreich erfreut.

7. Sigfrid Karg-Elert (1877 – 1933) Nun danket alle Gott
Sigfrid Karg-Elert wurde in Oberndorf am Neckar geboren. Ab 1919 war er Dozent für Musiktheorie und Komposition am Leipziger Konservatorium, 1932 ernannte man ihn dort zum Professor.
Seine Choralbearbeitung „Nun danket alle Gott“ entstammt einer Sammlung von 66 Choralimprovisationen und ist auch als Werk für Orgel, Bläser und Pauken erhältlich.

8. Zsolt Gárdony (*1946) Mozart changes
Zsolt Gárdony ist ein ungarndeutscher Komponist und Organist und wurde in Budapest geboren. Er studierte Komposition, Orgel, Musiktheorie und Kirchenmusik. Mit 19 Jahren wurde er Preisträger des Hochschulwettbewerbes Budapest sowohl im Fach Orgel als auch im Fach Komposition. Mit 24 Jahren wurde er hauptamtlicher Kirchenmusiker an der Alexanderkirche in Wildeshausen (Niedersachsen) und mit 34 Jahren Professor für Musiktheorie an der Hochschule für Musik Würzburg.
In seiner Orgelkomposition „Mozart changes“ zeigt er auf, wie dünn die Grenzen zwischen Klassik und Jazz sind, und wie man mit wenigen musikalischen Mitteln leicht von einem Stil in den anderen gelangen kann.

9. Martin Mans (*1965) Katarina Symfonie
Martin Mans ist ein niederländischer Komponist, Organist und Improvisator. Seien Konzerttourneen in die ganze Welt erfüllen das Publikum mit großer Begeisterung.
Die „Katarina Symfonie“ besteht aus sieben Sätzen unterschiedlichsten Charakters (Intrada – Trumpet Tune – Flute Piece – Meditation – Toccatine – Marche Nuptiale – Finale)

 

 

DSC00060

 

Organistin1

Mit großem Dank an Frau Anneliese Nietsche-Rott für die Überlassung der beiden Bilder!